Hooksiel/Nordsee vom 16.05.2020 - 24.05.2020

Normalerweise wären wir ja jetzt in Schottland, aber da Corona dies nicht zulässt haben wir uns entschlossen eine Woche an die Nordsee zu reisen. Es soll entspannt zugehen, deshalb reisen wir auf 2 Tage an. Wir sind am Samstag um 12 Uhr gestartet um nach ca 300 km in Wilnsdorf auf einem Stellplatz die Nacht zu verbringen. Der Platz liegt am Ortsrand ggü einem Neubaugebiet. Und hier kann der Grund und Boden nicht viel kosten, denn die Bauplätze sind richtig groß und die neuen Häuser darauf richtige Villen. Man könnte neidisch werden, aber was macht man in Wilnsdorf?

Nach dem Abendessen sind wir relativ früh ins Bett denn ich war sehr müde da ich am Freitagabend  zu einer kleinen exklusiven Whiskyprobe im Garten eingeladen wurde die dann auch erst gegen 4 Uhr morgens sein Ende fand. War aber hervorragend. Morgen gehts weiter zu unserem Urlaubsziel Campingplatz Hooksiel an der Nordsee in Niedersachsen.

Moin,moin. Wir sind am Endziel auf dem Campingplatz in Hooksiel angekommen. Nach 370 km Autobahnfahrt mit durchschnittlich 110 km/h sehr entspannt. Die Straßen waren frei aber der Reihe nach...

Nachdem wir aufgestanden sind und das Auto zur Weiterfahrt bereit war, haben sich einige Mopedfahrer mit grauen, wenn nicht weissen Haaren mit ihren alten Maschinen vor dem Stellplatz zu einer Sonntagsrunde getroffen. Für mich war besonders eine alte BMW erstaunlich, da diese Maschine nur einen Zylinder hatte, der senkrecht angebracht war. Zumindest verstehe ich dies als Nichttechniker so.

Als wir dann an der Nordesee ankamen sind wir am Campingplatz vorbei direkt an den Aussenhafen gefahren um dort ein Fischbrötchen mit einem Jever zu trinken. Absolut toll. Es ging ein ordentlicher SW Wind mit bestimmt 5 beaufort. Dann haben wir auf dem Campingplatz eingecheckt. Völlig problemlos da wir online reserviert,  über paypal bereits bezahlt und unser Autokennzeichen angegeben haben. Das bedeutet an die Schranke fahren, diese scannt das Kennzeichen, öffnet sich und du suchst deinen Platz, die Platznummer wurde in der Buchungsbestätigung mitgeteilt. Sprich einchecken ohne die Rezeption einmal zu betreten. Das nenne ich fortschrittlich und digital. Warum machen wir das nicht viel öfters auch in anderen Bereichen. Die Sanitärgebäude haben 21 Stunden geöffnet, der Bäcker macht am Mittwoch auf und das Restaurant hat einen Imbiss to go eingerichtet, also alles da.

Wir sind dann abends mit den Fahrrädern nach Hooksiel ins Dorf gefahren und haben in der" Alten Schneiderei" sehr gut zu Abend gegessen.

Regina ein Zanderfilet , ich einen Edel Rotbarsch mit Gemüse und Kartoffeln. Dazu ein Jever und als Nachtisch einen Linie Aquavit.

Da ich letzten Freitag bei der Whiskyprobe mit dem Womo das Gartentor gestreichelt habe, wohlbemerkt vor der Whiskyprobe,  und dabei die Aussenklappe der Truma Heizung geschrottet habe, war heute die Aufgabe dieses Teil zu besorgen. Etwas ausserhalb von Hooksiel gibt es einen Berger Camping shop. Mit dem Fahrrad 2,5 km vom Campingplatz entfernt, leider war das Teil nicht vorrätig und hätte bestellt werden müssen. Also mit dem Fahrrad wieder zurück und das Womo startklar machen. In Jever gibt es einen großen Wohnwagenhändler. Nach 25 km kamen wir dort an . Leider war dieses Erstatzteil auch dort nicht vorrätig, aber der Verkäufer war überaus freundlich und hat nach 2 Telefonaten bei Mitbewerbern mich an einen verwiesen. Nach dem Tausch von 30 Euro gegen die Klappe habe ich diese noch vor Ort mit 2 Schrauben befestigt und alles war wieder wie neu.

Wir sind dann wieder an die Küste gefahren nach Harlesiel. Dort fahren auch die Fähren nach Wangerooge ab.Wir sind die Harle (Meeresarm) entlang Richtung Carolinensiel gelaufen, haben ein Fischbrötchen gegessen und neu erbaute Häuser , welche auf Wasserstelzen gebaut sind, bewundert. Diese Doppelhäuser sind zu mieten und kosten 200 Euro am Tag in der Nebensaison. Ich glaube für 7 Personen ausgelegt. Mal was ganz anderes wenn man auf seiner Terrasse über dem Wasser sitzt.

Dann sind wir zurück zum Campingplatz gefahren, haben bei der Gelegenheit unseren 100 liter Wassertank aufgefüllt und zum Essen gab es Spaghetti Bolognese und einen guten Franzosen dazu. Das Wetter war sehr frisch und bewölkt mit viel Wind. Am Donnerstag , Vatertag, soll es den schönsten Tag geben.

Das Wetter ist unverändert, graue Wolken aber trocken und um die 17 Grad warm aber immer noch windig, wie das eben an der Nordsee so ist.

Wir wollen an der Küste entlang Richtung Norden mit dem Fahrrad fahren. Erster Halt ist das kleine Städtchen Horumersiel mit dem Hafen. Vor 4 Jahren als wir hier schon einmal waren, hatte die jetzt geschlossene Imbisbude am Hafen offen. Daher kein Fischbrötchen. Weiter nördlich zum Strand Schillig. Auch hier der Campingplatz ordentlich belegt, vor allem mit Wohnmobilen. Mir wirds manchmal Angst wenn ich mir vorstelle wieviel hunderte Womos dann erst in der Urlaubszeit hier sein werden.

Im Ort gab es einen kleinen Laden wo ich mein Fischbrötchen bekam und Regina konnte bei einem Bäcker ein süßes Stückchen ergattern, dazu Kaffee. Das Wetter wurde seit der Abfahrt immer sonniger, dann haben die grauen Wolken aber wieder die Oberhand gewonnen und wir entschlossen uns umzukehren. Es ist immer wieder erstaunlich die Gezeiten hier hautnah zu erleben. Der Tidenhub beträgt ca 3 Meter und das alle 6 Stunden. Ein echtes Naturphänomen was jeder einmal erleben sollte. Zurück ging es über kleine Kreisstraßen, wir haben dann beim Edeka noch Wasser ( Sprudel) gebunkert und jetzt werde ich mal den Grill am Womo anwerfen. Es gibt Fleisch, Salat und Brot. Ich denke wir werden aber im Womo zu Abend essen. Ist draußen einfach noch zu kalt.

Heute ist eine Radtour nach Wilhelmshaven vorgesehen da ja morgen Feiertag ist und die Läden geschlossen haben, daher heute am Mittwoch.

Um 10.30 Uhr ging es los immer am Meer entlang. Die Strecke war in meiner Lieblingsapp komoot bereits abgespeichert. Besser gehts nicht. Beeindruckend der Jade Weser Port an dem die Tour vorbeiführt. Der Terminalport ist ein Tiefwasserhafen der 2012 eingeweiht wurde und auch die großen Containerschiffe löschen kann. Das Containerterminal umfasst 130 ha. Gewaltig. Auf teilweisen eher schlechten Radwegen erreichten wir dann Wilhelmshaven und machten an der Kaiser-Wilhelm Brücke kurz Pause. Die Brücke ist das Wahrzeichen von Wilhelmshaven, wurde 1907 eröffnet, ist 159 m lang und 8m breit. Eine gewaltige Stahlbrücke. Von dort aus hat man einen guten Blick auf das Dt. Marinemuseum mit den 2-3 im Wasser liegenden Kriegsschiffen / U Booten.

Wir haben dann einen Abstecher in die Nordsee Passage gemacht und sind dort mal durchspaziert. Das Fischbrötchen und das Jever wurde anschließend am Ems Jade Kanal vernichtet . Jetzt geht es weiter Richtung NNW durch kleine Ortschaften Richtung Hooksiel. Erwähnenswert das kleine Städtchen Sengwarden mit der großen St. Georgs Kirche aus dem Jahre 1250 mit eine Länge von 42 Metern. Leider war die Kirche abgeschlossen, der darum herliegende Friedhof war top gepflegt.

Zurück in Hooksiel gabs in der Eisdiele noch ein Eis, das Wetter ist immer besser geworden so dass wir am Abend grillen konnten. Die Sonne geht hier um 21.30 Uhr unter und um 21 Uhr ist es noch richig hell. Nun waren es doch fast 50 km mit dem Rad ist aber hier kein Problem da ja alles ebenerdig ist. Von daher wird kein E Bike benötigt.

Morgen ist wohl der schönste Tag in der Woche , also mal am Womo bleiben und chillen ist angesagt.

Vatertag und strahlendes Wetter . Heute wird gechillt. Also Liegen aufgeschlagen und gesonnt, gelesen, alles gemütlich. Temperatur 20 Grad und wenig Wind. Der Campingplatz ist voll geworden. Andy und Petra, Freunde vom Motorradclub, waren zufällig nur 100 km weg von uns mit ihrem Womo und wollten zu uns kommen, es war aber wohl alles ausgebucht. Schade. 

Auf Dauer ist das herumliegen nicht unsere Sache und wir beschlossen eine Wattwanderung durchzuführen. Die Wattschuhe hatten wir dabei und ich profitierte von meinen wenigen Kenntnissen über die Gezeiten so dass wir ohne Führer die Sache angingen. Lt. Internet ist um 19.32 Uhr in Hooksiel Niedrigwasser, wenn wir um 17.30 Uhr  losmarschieren dann haben wir 2 Stunden Zeit bevor die Flut einsetzt. Aufgrund der Wettervorhersage war auch nicht mit einer Springtide zu rechnen , auch das Wetter war perfekt. Was ich nicht einschätzen kann ist der Seenebel der bei bestem Wetter innerhalb 15 Minuten einsetzen kann und eine Sicht schlagartig verhindert. Sollte das passieren immer Richtung Süden laufen, das Handy hat ja eine Kompassapp.

Wir haben Wattwürmer und Krebse gesehen und einen Käfer der im Sand seine Spur hinterließ.

Als wir ein Priel ( Wasserrinne im Watt) überqueren wollten bin ich im Schlamm mit einem Fuss stecken geblieben und ins Wasser gefallen. Das Handy hatte ich in der Hand und konnte es vor dem Untergang bewahren. Ausser dass ich nass war ist nichts passiert.

Wenn man bedenkt dass drei Stunden später an dieser Stelle eine Wassertiefe von 2 Metern besteht ist das kaum zu glauben. Es war eine tolle Wattwanderung da das Wetter nicht besser hätte sein können.

Am Abend wurde dann gegrillt und gegen 21 Uhr zu Abend gegessen. Aber im Auto, da es im Freien doch etwas frisch war.

Für Morgen soll das Wetter schlechter werden.

Am Donnerstag noch schönstes Wetter und heute wolkenverhangener Himmel und es regnet. Also alles gemütlich angehen und abwarten bis es trockener wird. Als es dann aufgehört hat und mein Regenradar sagte dass es mind. 2 Stunden so bleiben soll, sind wir zum Einkaufen mit den Fahrrädern gestartet.

Bei der Rückfahrt (ca 3 km) hat es dann geschüttet und wir sind ziemlich nass auf dem Campingplatz eingetrudelt. Nasse Klamotten in der Dusche zum Trocknen aufgehängt und Regina hat zum Abendessen dann eben den Herd anwerfen müssen. Es war zu frisch um im Freien zu essen. Ein unspektakulärer Tag, aber so ist das Wetter eben manchmal im Norden.

Heute geht es zurück Richtung Heimat. Wir wollen auf der Hälfte der Strecke in Silberg  unseren Gegenschwiegerleuten Carsten und Silvia einen Besuch abstatten. Silberg liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke, unser Sohn Oliver mit Lisa und Töchterchen Ella waren auch dort, so dass dies eine gute Gelegenheit war dort vorbei zu schauen. Wir sind wie letztes mal herzlich empfangen worden, haben abends ein Fass Bier im Wintergarten geleert und sind gegen 24 Uhr ins Bett gegangen.