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3 Wochen nach Istrien/Kroatien vom 23.8. bis 11.09.2020

Sonntag, 23.08.2020

Der große Sommerurlaub steht an. Als Ersatz für die wegen Corona ausgefallene Schottlandtour. Und auch jetzt, 3 Monate später, behindert uns Corona wieder an unserem Vorhaben.  Eigentlich wollten wir nach Dubrovnik fahren und dann die Adria Küste über Split-Zadar-Rijeka bis nach Rovinji hochfahren. Da aber seit Montag  für die Region Split eine Reisewarnung des auswärtigen Amtes herrscht haben wir umdisponiert und fahren direkt nacht Istrien, dort gibt es noch keine Reisewarnung. Man hat gelernt aus den Fehlern der Vergangenheit und hat nicht gleich ein ganzes Land verdammt, aber die Österreicher, die sagen ganz Kroatien bedeutet für die Menschheit eine Gefahr. Und dann hat es gestern bei der Einreise von Slowenien nach Österreich am Karawankentunnel wohl Staus von bis zu 15 Stunden gegeben da jedes Auto kontrolliert wurde usw.

Wir sind heute von München gegen 14 Uhr losgefahren, da wir am Samstag die Taufe unseres Enkelkindes Ella in Gröbenzell bei München  gefeiert haben. Jetzt übernachten wir auf einem Parkplatz in Lendorf in der Nähe vom Millstätter See in Kärnten. Es gab Sardinisches Essen und Bier, da unsere Kinder bis vor 3 Tagen mit dem Wohnmobil für 4 Wochen auf Sardinien waren und ein paar Reste übrig waren.

Ich habe die Fernsehschüssel schon mal ausgefahren in der Hoffnung dass das Champions Leage Finale irgendwo live ausgestrahlt wir. Wenn nicht auch egal.

Morgen früh wollen wir durch den Karawankentunnel über Slowenien nach Rovinj fahren. Sind keine 400 km mehr also kein Problem. Im Moment 20.10 Uhr regnet es hier richtig stark und durchgehend.

Montag, 24.08.2020

Um 7.00 Uhr aufgestanden und nur eine Tasse Kaffee getrunken. Mieses Wetter , Wolken über Wolken.

Unser Ziel ist unser Campingplatz Valalta bei Rovinj. Laut Navio nur 360 km.

Die Fahrt war sehr entspannt da kaum Verkehr, selbst bei der Ausreise nach Slowenien am Karawankentunnel keine Staus alles bestens.  Bei der Einreise nach Kroatien staute es sich dann da jedes Auto kontrolliert wurde. Warum wissen die Götter. Um 12.30 Uhr waren wir an unserem Campingplatz und um 16.00 Uhr das erste mal im Meer baden. Das Wasser sehr warm . Im Uvala Restaurant auf dem Campingplatz war Live Musik angesagt, also sind wir zum Essen dort hin. Super Essen und die zwei Jungs machten auch super Musik a la Simon & Garfunkel .

Dann noch eine Zigarre und ein Glas Wein vor dem zu Bett gehen.

Dienstag, 25.08.2020

Gut geschlafen , die Klimaanlage im Wohnmobil haben wir nicht benötigt es hat gut abgekühlt nachts. Da die Doppeltrittleiter ins Wohnmobil gebrochen war, stand heute ein Besuch im Baumarkt in der Nähe von Rovinj an um eine Schraube mit einer selbstsichernden Mutter zu kaufen. Über Komoot wurden wir mit den Fahrrädern vom Campingplatz hingeführt. 8 km einfache Strecke war angenehm auch bei 30 grad. Maskenpflicht herrscht auch in Kroatien in den Geschäften. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz haben wir dann am Meer in einer Strandbar noch ein Bierchen getrunken und gegenüber der Bar eine wunderschöne Segelyacht, welche vor der traumhaften Kulisse von Rovinj vor Anker lag, bewundert. Über AIS konnte ich herausfinden dass es eine 43m Luxussegelyacht war welche auch gechartert werden kann. Max. 10 Personen und max 5 Bestatzungsmitglieder. Das wäre schon mal ein besonderes Erlebniss, aber der Preis pro Woche liegt sicher bei 40000 Euro. Somit träumen wir weiter.

Zurück am Campinplatz haben wir gesehen dass eine Parzelle mit Meerblick frei wurde, also kurz entschlossen sind wir auf diesen Platz umgezogen. Sehr schön und nur ein geringer Aufwand gegenüber früher mit  Vorzelt usw.  Dann haben wir noch gegrillt, Cevapcici und den Abend bei angenehmen Temperaturen ausklingen lassen.

Mittwoch, 26.08.2020

Ausgeschlafen, schönes Wetter. Badetag ist angesagt.

Da gibt es nicht viel zu erzählen. Viel gelesen und im Meer gebadet. Ich habe mich intensiv über eine Alarmanlage fürs Wohnmobil von Thitronic informiert. Das wäre evtl. noch eine wertvolle Investition. Zumindest schläft man ruhiger an abgelegenen Stellen.

Zum Abendessen gabs Nudeln mit Rukkola. Sehr gut. Am Nachmittag haben sich die Wolken vermehrt, gegen Abend wurde es aber wieder freundlicher. Von unserem neuen Stellplatz haben wir einen Blick auf die Marina und das Meer. Am Restaurant an der Marina spielt eine Band. Fast nur Balladen , etwas langweilig ,aber da ja die Tanzfläche gesperrt ist machen die Musiker eben Musik zum Chillen.

Donnerstag, 27.08.2020

Spät aufgestanden, alle um uns herum haben bzw. sind bereits beim frühstücken. Früher hätte ich mir gedacht was denken die über mich, heute ist es mir völlig egal. Der Campingplatz ist fest in Deutscher Hand. Links von uns ein Womo aus Reutlingen, rechts ein Wohnwagen aus Füssen, Vor bzw. unter uns auch alles Deutsche. Ein Womo aus Dänemark und Italien hat sich wohl verirrt.

Das Wetter ist bewölkter aber immer noch schön warm, wir haben uns entschlossen in das Freibad auf dem Campinplatz zu gehen. Ein großes und ein kleines Becken, Wassersprudler, Whirl pool, alles ist vorhanden. Dazu bequeme Liegen mit Sonnenschirmen. Und natürlich eine Poolbar, außerhalb von Coronazeiten auch vom Wasser aus erreichbar, jetzt nur von der Terasse her. Ich habe mir 2 Bierchen gegönnt, Regina ein Radler. Das Radler kostet 29 Kuna entspricht 4 Euro , das Bier 20 kuna also knappe 3 Euro. Da siehts man mal wieder.

Zum Abendessen ging es in die Campingeigene Pizzeria, es gab als Vorspeise einen Schafskäse, ganz hervorragend und dann Pizza mit Salzsardellen und Kapern und Rukkola. Alles äußerst schmackhaft. Die Preise sehr moderat, Pizza kostet zwischen 6 und 9 Euro.

Zum Womo sind wir dann am Strand entlang gelaufen über die Marina , haben dann noch einen kroatischen Wein getrunken. Die Weine hier sind auch sehr gut, zumindest für meinen Geschmack.

Morgen wollen wir Radfahren, vermutlich nach Rovinj.

Freitag, 28.08.2020

Heute soll es  mit dem Fahrrad nach Rovinj gehen , aber nicht die normale Route über die Straße sondern direkt am Meer entlang. Über komoot drei Wegpunkte gesetzt und gegen 12.00 Uhr gings los. Bestimmt 30 grad aber wir sind ja keine Weicheier. Die Strecke nach Rovinj war interessant, ca 9 km aber eigentlich für Mountainbike eher geeignet als mit unseren alten Tourenrädern. Das bedeutete ab und zu auch mal schieben wenn die Steiner auf dem Weg zu mächtig wurden.

In Rovinj angekommen holten wir uns erst mal in einem kleinen Laden ein kaltes Wasser, haben die Fahrräder am Hafen abgestellt und erkundeten die Stadt zu Fuß. Obwohl wir schon x mal in Rovinj waren, es ist die schönste Hafenstadt auf ganz Istrien. So leer wie dieses mal war es aber noch nie . Und das in der Urlaubszeit. Die kleinen Gassen und vor allem die kleinen Bars und Strassenrestaurants waren zur Mittagszeit wie ausgestorben. Wir haben uns dann noch ein Bierchen am alten Hafen gegönnt und sind über die Kirche Eufemia an der höchsten Stelle von Rovinj zurück zu den Rädern. Zurück auf dem Campinplatz wurde dann gegrillt mit einer Vorspeise aus Schinken, Käse Oliven und sardischer Wurst.

Der Campingplatz hat 4 gute Restaurants wo jeden Abend Live Musik gespielt wir. Heute am Marinarestaurant keine 100 Meter Luftlinie von unserem Stellplatz entfernt. Wir hatten somit ein Livekonzert das so gut war dass ich schauen musste wieviel Musiker hier spielten. Es war eine Frau, Gesang, und ein Mann, Gesang und Keyboard. Die Musik kam zu 90 % vom Midifile , der Gesang von Beiden war genial perfekt. Ich war total begeister über die stimmliche Qualität der Beiden. Die könnten bei uns gutes Geld verdienen und spielen hier vermutlich um ein paar Kuna die Stunde. Um 11.00 Uhr war Ende und wir gingen dann auch ins Bett in den durch die Klimaanlage auf 22 grad heruntergekühlten Camper. Richtig angenehm.

Samstag, 29.08.2020

Wieder mal sehr spät aufgestanden, aber wir sind ja im Urlaub. Der Wind hat aufgefrischt. Meine sehr gute Windapp "Windfinder" sagt mir dass den ganzen Tag um die 20 knoten Wind hier herrschen wird, in Böen können es deutlich mehr werden bis zu 37 knoten bis in die Abendstunden.

Also vorsichtshalber die Markise eingefahren und ans Meer zum baden gegangen. Und die Windvorhersage war absolut richtig. Unsere Vorzeltteppich muss noch optimiert werden damit es ihn nicht ständig an den Kanten wegwedelt. Aber das mach ich erst zu Hause. Gegen 16 Uhr haben wir dann noch zu Fuß den höchsten Punkt des Campinplatzes erklommen. Der Platz ist einige Kilometer groß. Von da oben hat man einen super Blick aufs Meer und in den Limskj Fiord. Der Meeresarm entstand über Millionen Jahre durch einen Fluß und hat einen geringen Salzgehlt und eine hohe Sauerstoffkonzentration. Daher können dort Austern als auch raue Venusmuscheln geerntet werden.

Da wir auf einem FKK Platz sind ist das alles ohne Badehose möglich. Einfach sehr natürlich und angenehm.

Am Abend wurde dann nochmal mit dem Lotus Grill gegrillt. Morgen wollen wir weiterreisen, vermutlich Richtung Pula an die Südspitze von Istrien, steht aber noch nicht fest.

Sonntag, 30.08.2020

Der Wind ist immer noch da aber problemlos. Wir haben nur einen Kaffe getrunken und haben dann das Auro startklar gemacht. Hierfür habe ich eine Checkliste erstellt um nichts zu vergessen bevor wir los fahren. Zum Beispiel sind die Hubstützen eingefahren? Ist das Stromkabel abgehängt, alle Fenster zu? Ich denke das macht Sinn irgend etwas vergisst man sonst  mal, dann kann der Schaden groß sein.

Wir haben als neuen Campingplatz " Arena Grand Kazela Campsite" ganz an der Südspitze von Istrien ausgewählt 2 km enfernt von Medulin. Laut Internet ist es auch ein FKK Platz mit guten Bewertungen. Entfernung ca 50 km südlich, ich habe mich entschlossen die Autobahn zu meiden und über Landstraße zu fahren. Gegen 13 Uhr kamen wir an und mussten feststellen dass der Platz 2019 und 2020 renoviert wurde und seitdem als Textilplatz geführt wird und nicht mehr FKK.  Schade denn FKK ist einfach so was von angenehm und problemlos, angefangen vom duschen, keine Klamotten an und aus. Geht alles schneller und einfacher abgesehen von dem natürlichen Gefühl.

Der Platz ist groß aber zu 80 % gefühlsmäßig leer. Wir konnten  uns ohne Probleme einen Platz in der 2. Reihe aussuchen keine 50 Meter vom Merr entfernt. Im Gegensatz zu unserem Lieblingsplatz Valalta von dem wir kamen ist der Preis gleich hoch ( Euro 50 für 2 Personen und Womo)

aber Valalta ist eine Klasse besser muss ich sagen. Die Sanitärgebäude deutlich neuer und moderner, Der Supermarkt deutlich besser, mehr Restaurants mit Live Musik etc. Ist aber auch 7 mal so groß.

Der Wind der uns die ganze Zeit begleitete frischte immer meher auf. Nicht daran zu denken die Markise auszufahren. Ordentlich Wellen die sich am Strand brechen da die gegenüberliegende Küste Italien ist, ca 250 km enfernt und die Wellen genügend Platz haben sich durch den Wind von hinten entsprechend aufzubauen (für die Nichtsegler nennt man auch Fetch). Einem Segler ist wohl der Mast gebrochen, er wurde von einem Motorboot abgeschleppt, also es hat kräftig geblasen. Da ich in 2 Wochen an gleicher Stelle segeln werde hoffe ich mal dass dann die Bedinungen etwas freundlicher sein werden. Wir haben dann den Platz mit den Fahrrädern erkundet, dabei das wohl längste Freibad Kroatiens auf dem Platz angeschaut, hier sollen die Badegäste für die Liegestühle am Tag 7 Euro berappen, das gibts im Valalta auch nicht.

Abends sind wir dann ins Restaurant 50 Meter vom Womo entfernt. Der Thunfisch war sehr gut. Und es war windig auf der Terasse, rein sitzen wollten wir aber nicht. Noch ein Glas Wein im Womo etwas fern geschaut und dann in die Kiste.

Montag, 31.08.2020

Nach dem Windtag kam der Regentag. Und wie. Es regnete unaufhörlich und wie aus Kübeln. Von morgens bis nach Mitternacht durchgehend.

Wir haben unsere Regenschirme und die Regencapes genommen und sind zu Fuß nach Medulin gelaufen . Immer am Meer entlang. Sind nur 3 km aber die Ausweichmanöver wegen der großen Pfützen war nicht immer einfach. Ich kann mich nicht daran erinnern dass es mal so lang und intensiv geregnet hat. In Medulin war die Stadt wie ausgestorben. Die kleinen Bars , Fahrradverleih war alles geschlossen weil bei dem Wetter sowieso niemand aus dem Haus geht. Wir haben dann im Konzum noch etwas eingekauft und sind dann wieder zurückmarschiert. Unsere Schuhe waren völlig durchnässt. Auf dem Platz angekommen rein ins Auto und was gegessen und die Glotze notgedrungen angemacht. War aber für die Katz, da der Regen auf dem GFK Dach lauter war als der Fernseher. Irgendwann in der Nacht hat es dann wohl aufgehört zu regnen.

Sch.... Tag.

Dienstag, 01.09.2020

Es war noch leicht bewölkt, aber die Sonne war schon wieder da. Was für ein Unterschied zum Vortag.

Wir entschlossen uns eine Radtour zur Marina Veruda über Medulin - Pomer- Marina Veruda zu unternehmen. Ca. 13 km einfach. In 1,5 Wochen werde ich von diesem Hafen aus mit meinen Freunden Harald, Erich und Günter eine Woche segeln gehen. Was liegt da näher als den Hafen mal anzuschauen. Ich war vor vielen Jahren schon einmal zum Segeln dort und wusste dass es eine sehr große Marina ist. Komoot programmiert auf Fahradtour und los ging es. Leider mussten wir sehr viele Landstrassen fahren. Ich vermute mal dass die Kroaten keine ausgebauten Fahrradwege haben und neben den Landstrassen gibt es dann nur noch Schotterpiste. Als wir in Pomer vorbeikamen machten wir einen Abstecher zur Marina. Hier habe ich mal eine Yacht vor ca 20 Jahren gechartert mit unseren Freunden Fam Golze. Leider ist Wilfried mit 49 Jahren an einem Gehirntumor verstorben. Das sind jetzt auch schon wieder 14 Jahre her. Aber was sehen wir in der Marina liegen?

Die Yacht mit gebrochenem Mast wo vor 2 Tagen abgeschleppt wurde. Es war ein 40 Fuß Lagoon Katamaran. Er sieht aber noch ganz ordentlich aus, nur der Mast fehlt halt.

In der Marina Veruda angekommen haben wir nach unserem Vercharterer  Ausschau gehalten. Letzter Steg Nr. 17. Es lagen noch 4 Boote an seinem Steg, alle anderen waren unterwegs auch unsere 41 Fuß Dufour Yacht. Die verbleibenden Yachten machten aber einen ordentlichen  gepflegten Eindruck. Wir haben dann noch ein Bier und einen Hugo an der Hafenbar über dem Wasser getrunken und sind dann wieder zurück nach Medulin geradelt. Am Abend haben wir dann noch gegrillt, gutes Stück Fleisch für knapp Euro 5 beim Metzger . War mehr als ok. Dann noch einen Abendspaziergang am Meer. Schöne Abendstimmung mit Vollmaond. War ein schöner Tag.

Mittwoch, 02.09.2020

Uns zieht es weiter Richtung Norden zu einem neuen Campingplatz den wir noch nicht kennen. Koversada in Vrsar. Dieser Platz liegt direkt gegenüber unserem absoluten Favorit Valalta, wo wir schon mehrmals waren. Nach dem Frühstück die Chemietoilette entleert, das Grauwasser abgelassen aus dem Tank und um 12.00 Uhr gestartet in Medulin. Dieses mal über die Autobahn da dies absolut entspannter ist als über die Schlaglöcher bei den Nebenstraßen. Gegen 14 Uhr sind wir angekommen, haben unterwegs auf Reginas Fahrrad noch einen neuen Schlauch aufziehen lassen da defekt, (14 Euro Schlauch und Montage ist fair).

Wir haben einen schönen Stellplatz in der Nähe vom Meer gefunden . Sehr natürliches Gelände viel Wald und einer der ältesten FKK Plätze in ganz Istrien wohl. Allerdings kommt auch dieser Platz was Ausstattung , modernes Ambiente usw . anbelangt nicht an unseren Favorit Valalta heran.

Vom Strand aus kann man den Valalta Platz genau gegenüber sehen, ein riesen großes Gelände für 7500 Camper. Und trotzdem erste Sahne. Kann ich nur jedem empfehlen der mal hier her kommt. Wir haben bisher nichts besseres gefunden.

Wir sind dann noch eine Runde geschwommen, haben den Platz per Pedes erkundet und abends nach dem Duschen gegrillt. Ich denke wir werden 2-3 Tage bleiben, dann vielleicht noch bei Porec einen Platz anfahren und dann wirds auch schon wieder Zeit langsam Richtung Heimat den Weg einzuschlagen.

Donnerstag, 03.09.2020

Ein unspektakulärer Urlaubstag. Einkaufen und Wäsche waschen und im Meer baden, kurz zusammengefasst. Der Platz verfügt über nicht viel Waschmaschinen darum war auch etwas warten angesagt. Ich weiss nicht wie das funktioniert wenn der Platz mal voll ist. Eine Dame die vor uns die Maschine belegt hat, sagte dann muss man um 06.00 Uhr oder so waschen um eine freie Maschine zu ergattern. Ein Waschgang kostet 7 Euro, Marken gibts an der Rezeption die ca. 1,5 km entfernt ist . Also wer ein Fahrrad hat ist im Vorteil. Zum Campingplatzgelände gehört eine kleine Insel die über eine Brücke erreichbar ist. Wir sind gegen 19.00 Uhr los gefahren um den Sonnenuntergang von dort aus anzuschauen. Laut Internet geht die Sonne hier um 19.39 Uhr unter was auch genau passte. Es war beeindruckend. Morgen wollen wir mit dem Radl los.

Freitag, 04.09.2020

Es gab Müsli zum Frühstück , danach habe ich die Markise untersucht da bei wenig Wind irgend etwas klappert und das sich natürlich auf die Aussenwand überträgt und nachts extrem nervt.  Meine Versuche das Tuch stärker zu spannen oder den Winkel zu verstellen haben nichts gebracht, also werde ich mich bei Gelegenheit an den Händler wenden.

Ich habe eine Fahrradrunde über 19 km geplant über Vrars, Funtana und über den kleinen Flugplatz bei Vrars wieder zurück.

Von der Kirche St. Martin in Vrars hat man einen gigantischen Blick Richtung Norden über viele kleine Inseln. Wirklich sehr schön. Vielleicht werden wir übernächste Woche mit dem Segelschiff da durchfahren. Die Route führte uns durch Weinebenen hindurch ( Weinberge gibts ja nicht) und ab und zu kamen uns auch ein paar Radfahrer entgegen. Meistens mit E Bike und vor allem Deutsche. Ich glaube ganz Istrien besteht nur aus Deutschen, davon 80 % aus Bayern. Auch in den Restaurants wird überall Deutsch gesprochen.

Nach 15 km haben wir uns entschlossen noch einen Schlenker zur Piratengrotte zu machen . Da waren wir vor Jahren mal zu Fuss. Es ist eine kleine Bar in einer Felshöhe ungefähr in der Mitte des 10 km langen Lim Fjords. Dorthin werden die Touristen mit den Ausflugsschiffen im Stundentakt abgeladen und nach 45 Minuten wieder eingesammelt. Für den Betreiber sicher ein lukratives Geschäft. Aber ein toller Ausblick auf den Fjord ist garantiert. Wir haben ein Bier getrunken und sind dann wieder zurück geradelt. Insgesamt waren es dann doch 25 km , aber meistens ebener Weg. Nach dem Meerschwimmen und Duschen haben wir die Pizzeria am Platz ausprobiert, sehr gut Regina hat Pizza gegessen und ich Nudeln mit Meeresfrüchten. Morgen gehts weiter 30 km nördlich zum Camping Solaris wo wir früher auch schon öfters waren.

Samstag, 05.09.2020

Auf gehts Richtung Norden zun Camping Naturist Solaris. Diesen Platz kennen wir da wir schon zum ersten Mal ungefähr vor 22 Jahren mit den Kindern zum Zelten bereits hier waren. Die letzten 4 Jahre waren wir nicht mehr da weil wir den Campingplatz Valalta etwas südlicher bevorzugten. Wir haben auf der Herfahrt noch den Kühlschrank aufgefüllt und haben einen tollen Stellplatz in erster Reihe keine 20 Meter vom Meer entfernt bekommen. Einfach absolut genial ständig das Meer greifbar vor sich zu haben. Gleich links von uns ist der Pool, Hinter uns das Sanitärgebäude richtig toll verwischt. Und Dank Korona ist es ziemlich leer hier was sehr angenehm ist. Dies ist die gute Seite der Pandemie und das Glück dass die meisten Menschen sich durch die Meldungen von Politik und Presse abhalten lassen hierher zu kommen. Und es ist hier auf einem Campingplatz mindestens genau so sicher wie in Deutschland. Mir solls Recht sein. Direkt vom Stellplatz ist auch der Sonnenuntergang schön zu sehen, das ist die beste Parzelle die wir bisher in diesem Urlaub gefunden haben. Wir haben dann noch gegrillt.

Sonntag, 06.09.2020

Urlaub, nichts tun , faulenzen.

Wir haben den Campingplatz zu Fuß erkundet und dabei kräftig geschwitzt da es doch um die 28 grad immer hat. Leider ist im Meer baden etwas schwierig, da es viele kleine aber auch einige große braune Quallen hat was irgendwie nicht so zum baden einlädt. Daher sind wir in den Pool zum Baden gegangen der ja keine 50 meter von unserem Stellplatz entfernt ist. So kann man den Tag auch herum bringen.

Montag, 07.09.2020

Heute wollen wir Porec mit dem Fahrrad erkunden. In Porec waren wir in den früheren Jahren schon öfters , aber noch nie mit dem Fahrrad. Gegen 12 Uhr ging es los, wie immer navigiert über die komoot App. Und auch dieses mal mussten wir teilweise schieben da es Streckenabschnitte gab die nur mit einem Montainbike machbar waren. Nach 6 km war bei Regina wieder der Hinterreifen platt, Auf diesen Reifen hatten wir ja vor 2 Tagen erst einen neuen Schlauch aufziehen lassen und jetzt wieder das gleiche Problem. Über das Internet hab ich eine Fahrradwerkstatt in Porec ausfindig gemacht, aber dorthin waren es noch 6 km. Also alle 2 km anhalten und Reifen aufpumpen. Ging aber ganz gut . Bei dem Fahrradhändler angekommen haben wir festgestellt dass der Schlauch überall porös war und kleine Löcher hatte. Dann die Schotterpiste noch dazu und die Sachlage war klar. Wir haben daher gleich 2 neue Mantel und einen neuen Schlauch aufziehen lassen und dann waren die Reifen wie neu. In Porec war mehr los als z.Bsp. in Rovinj . Aber die Gastronomiebetriebe können einem wirklich leid tun angesichts der wenigen Urlauber. Wir sind dann wieder zurück geradelt, auf halber Strecke ein Bierchen getrunken und am Ende waren es dann 28 km.

Da wir heute den 36 zigsten Hochzeitstag haben wurde im Poolrestaurant auf der Terasse zu Abend gegessen mit einem Gläschen Sekt vorweg. Die Fischplatte als auch das Thunfischsteak waren sehr gut und reichlich, der Preis Euro 70 mit Getränken und Sekt war gerechtfertigt. Etwas von "hart aber fair" im Fernsehen haben wir noch mitbekommen, und nach 2 Gläsern Wein sind wir dann schlafen gegangen.

Dienstag,08.09.20202

Unspektakulärer Badetag. Wie jeden Tag Sonnenschein und um die 28 Grad. Leider hat es immer noch Quallen. Wir haben uns auf die Suche nach einem Strandabschnitt gemacht wo es weniger dieser Viecher hat und auch gefunden. Das Baden im Meer bei diesem klaren Wasser und den angenehmen Temperaturen ist einfach super. Und wie jeden Abend gegen 19.30 Uhr ging die Sonne wieder spektakulär am Horizont unter und zwar im Westen. Ein Segellehrer sagte einmal zu mir:  " Geht die Sonne auf im Westen, musst Du Deinen Kompass testen." Seitdem kann ich es mir merken.

Mittwoch, 09.09.2020

Heute gehts mit dem Radl nach Novigrad, das ist nördlich vom Campingplatz, Porec liegt südlich. Gemütlich gings um 12.00 Uhr los zuerst mal quer durch den angrenzenden Campingplatz Lanterna. Auch dieser Textilplatz ist riesig groß, wir sind bestimmt 3 km am Strand entlang gefahren. Der Platz ist als Top Platz ausgezeichnet aber auch dieser Platz war verwaist. Kaum Gäste. Bestimmt ein großes Problem für die Betreiber und meiner Meinung nach müsste das nicht sein. Wir haben dann in Novigrad eine Runde durch das überschaubare Städtchen gedreht, auch die Marina angeschaut und dann den gleichen Weg wieder zurück geradelt natürlich mit einer kühlen Erfrischung direkt am Meer an einer kleinen Bar. Insegsamt waren es um die 22 km gewesen. War sehr idyllisch. Morgen werden wir den Heimweg antreten.

Donnerstag, 10.09.2020 - Freitag 11.09.2020

Da ich am Samstag früh um 04.00 Uhr schon wieder von Uri aus nach Veruda in Kroatien zum Segeln fahren darf, haben wir uns entschlossen am Donnertag zurück zu fahren um noch einen Tag zu Hause zu haben. Es war schnell gepackt, der Vorzeltteppich wurde abgespritzt und um 10.00 Uhr ging es los Richtung slowenische Grenze. Wir sind durchgefahren, kaum Autos und keine Kontrollen. Auch der Karawankentunnel und die Tauernautobahn durch Österreich lief hervorragend. Wir bekamen vom Campingplatz ein Formular ausgehändigt wo wir schriftlich bestätigen sollten dass wir ohne Stopp durch Österreich fahren werden. Österreich hat Kroatien zum Risikogebiet erklärt. An der österreichischen Grenze wollte aber niemand das Formular sehen, also haben wir es wieder vernichtet. Genauso sollten wir bei der Einreise nach Kroatien laut Auswärtigem Amt ein Formular ausfüllen und an der Grenze vorlegen. Auch dies wurde nicht verlangt, Ausweis gezeigt und wir wurden durchgewunken. Hier weicht Theorie und Praxis gewaltig voneinander ab.

Als wir dann die Deutsche Grenze wieder überschritten haben war es gegen 15.00 Uhr und es lagen noch 380 km vor uns. Wir haben dann einen Abstecher nach Inzell gemacht und dort auf dem Parkplatz des Erholungswerk der Post (haben wir letztes Jahr eine Fewo gemietet) übernachtet. Zuvor haben wir in der dortigen Gastsätte zu Abend gegessen. Dies war in den 3 Wochen das einzige mal dass wir in einem geschlossenen Raum waren mit fremden Menschen. Sicherer kann man nicht reisen, völlig egal ob Risikogebiet oder nicht.

Am Freitag früh lag der Nebel über dem Tal aber die Berge waren schon zu sehen. Wir starteten um 9 Uhr nach einer Tasse Kaffee und haben beim Rasthof bei Merklingen dann die Möglichkeit eines Coronatests wahrgenommen. Die Kameraden der Bundeswehr und vom Roten Kreuz waren überaus freundlich, das Ganze dauerte keine 10 Minuten, das Auto musste man nicht verlassen, wirklich gut organisiert. In 72 Stunden soll das Ergebnis per email kommen. Mal schauen. Jetzt werden die Segelklamotten gepackt und in ein paar Stunden gehts die gleiche Strecke wieder anders herum. Es war ein entspannter und sonniger Urlaub , 3 Wochen im Camper, einfach genial, ich hätte es nochmal 3 Wochen gut ausgehalten.