Donnerstag, 08.10.2020
Wir haben zu Weihnachten 2019 Tickets für das Musical Tina Turner in Hamburg geschenkt bekommen. Ich habe dann für den Juni einen Campingplatz ca 35 km von Hamburg entfernt am Stover Strand direkt an der Elbe gebucht. Aufgrund Corona wurde das Musical abgesagt. Neuer Versuch dann für den 10.10.2020. Leider wurde auch diese Veranstaltung im August durch den Veranstalter abgesagt, diesmal haben wir beschlossen trotzdem zu fahren und uns Hamburg anzusehen. Also gings am Donnerstag gegen 16.30 Uhr los immer Richtung Norden. Der Ausflug fing schon gut an. In Bietigheim habe ich versehentlich in geistiger Umnachtung die falsche Autobahnausfahrt gewählt und so fuhren wir in Richtung Süden anstatt Norden. In Möglingen bin ich dann wieder raus und quer durch Ludwigsburg wieder zur Autobahnausfahrt nach Bietigheim bei größtem Stau, sprich nach einer Stunde waren wir keinen Kilometer weiter gekommen. Dann lief es aber ordentlich. Nach 250 km haben wir in Bad Brückenau eine Stellplatz aufgesucht, Weisswürste gegessen und dann ins Bett.
Freitag, 09.10.2020
Morgens gegen 09.00 Uhr Abfahrt, Wetter durchwachsen aber trocken. Wir sind dann gegen 14.00 Uhr am Campingplatz Stover Strand in der Nähe von Hamburg angekommen. Womo direkt an der Elbe abgestellt, Strom angeschlossen, Hubstützen ausgefahren und los gings mit Bus und Bahn nach Hamburg. Wenn das nur so einfach wäre . An der Bushaltestelle sind wir auf der falschen Seite angestanden und so fuhr unser Bus an uns vorbei.Als der Busfahrer sah dass wir losrannten, hat er nach 30 Meter für uns angehalten am Straßenrand. Das war perfekt, würde in Stuttgart glaube ich keiner machen. In Bergedorf gings dann in den Regiozug bis nach Hamburg, insgesamt 1 Stunde unterwegs.
Regina wollte einen Wintermantel, also vom Hauptbahnhof direkt in die Mönkebergstr., vermutlich die größte Einkaufsmeile in Hamburg . Jede Menge Geschäfte in jeder Preisklasse. Wir haben dann einen hellen Mantel gefunden, 200 Euro billiger als normal, und für mich eine Winterweste, auch ein Schnäppchen . Wir sind dann in verschiedene Läden noch reinspaziert, unter anderem auch zu Karstadt Sport, der in 3 Tagen seine Pforten schließt. Traurig für einen so großen Konzern in Hamburgs bester Lage.
Dann ging es wieder zurück mit Zug und Bus zu unseren Fahrrädern, die wir an der Bushaltestelle abgestellt hatten.
Im Womo angekommen hat Regina dann noch Schweinefilet mit Bubespitzle gemacht.
Samstag, 10.10.2020
Heute volles Programm. Stadtrundfahrt mit dem Hop on Hop off Bus und abends dann eine Lichterfahrt durch den Hamburger Hafen.
Aber erst mal wieder nach Hamburg mit den Öffentlichen. Ich muss sagen da hat die Hamburger Verkehrgesellschaft ungefähr das Niveau der SSB, aber weit weg von dem Berliner Verkehrsverbund. Mir ging das warten und Ticket kaufen über die App , die Verzögerungen und Unübersichtlichkeiten des gesamten Systems auf den Geist. Ich denke wir werden uns für die Zukunft enen 125 ccm Roller zulegen den wir einfach auf dem Hänger hinter uns dann herziehen.
Die Stadtrundfahrt ab Hbf ging natürlich am Hamburger Hafen entlang, hinaus zur Außenalster und quer durch die Stadt. Sehr interessant und beeindruckend was für herrliche Häuser und historische Gebäude in Hamburg stehen. Man kommt sich teilweise vor wie in Venedig durch die über 1000 Brücken und vielen Wasserstraßen. Die meisten Gebäude sind ca 120 Jahre alt, da durch das schreckliche Feuer im Mai 1848 quasi die gesamte Altstadt zerstört wurde und die Gebäude dann um die Jahrhundertwende wieder aufgebaut wurden.
Ein paar Infos was wir gesehen hatten:
Hans Albers Geburtshaus, Hotel Vier Jahreszeiten, das wohl beste Hotel in Deutschland und Nr. 30 weltweit. Die Landunsgbrücken, die Speicherstadt und natürlich die Elphi, wie im Volksmund genannt. Wir sind mit der Rolltreppe zur Aussichtsplattform der Elbphilharmonie gefahren. Von dort hat man einen schönen Ausblick über den Hafen.
Um 19.30 Uhr ging es dann von der Brücke Nr. 4 weg mit einem großen Kahn zur Lichterfahrt. Das haben wir von unseren Kindern geschenkt bekommen und es war richtig schön und interessant. Wir sind an den Terminals vorbei gefahren und hatten großes Glück dass das größte Containerschiff der Welt , die HMM am Terminal lag. 400 Meter lang, 61 Meter breit, Platz für 24000 Container, Liegegbühr pro Tag im Hafen 60000 Euro. Der Motor ist 22 m lang und 18 m hoch, Weit über 100000 PS und einmal volltanken kostet über 1 Mio Euro. Absolut giganisch wenn man an der Bordwand entlang schippert. Der zweite Glücksfall war dass die Superyacht Eclypse von Roman Abramovic zur Wartung in der Werft Blohm und Voss lag. 160 m lang , hat wohl 700 Millionen gekostet, wer hat der hat. Nach gut einer Stunde haben wir wieder angelegt und mussten dann noch eine Stunde auf den nächsten Zug warten. An der Bushaltestelle wo unsere Fahrräder standen hat mir doch so ein Schluri meine Vorderradlampe geklaut. Er musste dazu das Schutzblech wegschrauben. Das hat er dann ordentlich in den Gepäckkorb gelegt. Feiner Zug von ihm/ihr. Wenn ich den mal verwische... Gegen 23.30 Uhr waren wir dann wieder am Womo. Ziemlich fertig aber es war schön.
Sonntag, 11.10.2020
Heute kein Hamburg sondern mit dem Fahrrad an der Elbe entlang . Bis nach Lauenburg/Elbe nördlich der Elbe entlang in Schleswig/Holstein und zurück südlich auf der anderen Seite in Niedersachsen. Die Elbe trennt hier die zwei Bundesländer genau in der Mitte des Flusses. Komoot sagt mir 48 km insgesamt mit geringen Steigungen nur. Wo wir los gefahren sind schaute die Sonne hinter den Wolken hervor, also alles bestens.
Sehr schöne Strecken immer mit Blick auf die Elbe. In Lauenburg (genau Halbzeit der Strecke), ein sehr schönes Städtchen, haben wir eine Kleinigkeit gegessen und getrunken und als wir weiter wollten fing es an zu regnen und es war richtig kalt. Also Regenponcho heraus und weiter gings , wir hatten ja noch 23 km vor uns. So ging es dann 15 km lang im Regen weiter und als wir dann auf unserem Campinplatz ankamen hat die Sonne teilweise wieder gescheint. Toll. Regina hat dann zur normalen Essenszeit um 19 Uhr Bratwurst und Kartoffelgratain für uns zubereitet und dazu gab es ein paar Flepis. Für die Unwissenden...Flensburger Pils liebevoll Flepi genannt. Nachts hat es dann wieder geregnet.
Montag, 12.10.2020
Es geht heim. Gemütlich aufgestanden und gefrühstückt, ohne Heizung wäre es zu kalt im Auto. Toilette geleert, und nach dem Tanken ab auf die Autobahn . 660 km liegen vor uns, aber wir haben ja Zeit. Jetzt ist es 14.26 Uhr , ich sitze hinten am Tisch und schreibe diese Zeilen, Regina fährt die Kiste. Zwei Fischbrötchen und ein Flepi hab ich auch schon verdruckt, wir haben noch 450 km vor uns. Es läuft ganz gut. Hoffentlich bleibt es so.