Freitag, 17.09.2021
Wir haben lange hin und herüberlegt ob wir an die Nordadia zur Cinque terre fahren sollen. Der von mir angefragte Campingplatz war aber voll. Da wir vor vielen Jahren mal kurz in Waren vorbei gefahren sind entschlossen wir die Gegend ausführlicher mal anzuschauen. Die Wettervorhersagen waren eigentlich nicht schlecht und so starteten wir gegen 12.00 Uhr. Klar war dass wir auf 2 Tage anreisen werden und da sich in Neusiß in der Nähe von Erfurt die günstigste Gaststätte in Deutschland befindet und wir schon 2 mal dort waren sind wir gegen 17.30 Uhr in Neusiß angekommen. Die Gaststätte öffnet um 17.00 Uhr. Um 18.00 Uhr war der Gatsraum komplett voll. Der Wirt war alleine ,da die Bedienung wohl gekündigt hat. Es waren bestimmt 100 Gäste zum Abendessen und der Mann hat das alleine bewältigt. Also Bestellung aufnehmen , zapfen , servieren, abräumen, zahlen... sensationell. Und dann die Preise : Keine Ahnung wie sich das rechnen soll. In der Bildgalerie habe ich die Speisekarte abgelichtet. Wir haben 3 Getränke bestellt, 2 Hauptmahlzeiten mit Fleisch und Regina hat noch einen doppelten Johannisbeerlikör bekommen (Euro 1,20) eine doppelter 4cl. Insgesamt haben wir glaube ich Euro 22 bezahlt. Das Essen war sehr gut. Die Location etwas in die Jahre gekommen, ich denke so hat es sich in der DDR angefühlt. Nach dem Essen sind wir weiter nach Illmenau, dort gibt es einen großen Parkplatz für Wohnmobile kostenfrei. Die Nacht war ruhig alles bestens.
Samstag, 18.09.2021
Nach dem Frühstück ging es gemütlich weiter, die vor uns liegende Strecke betrug ca 450 km. 30 km vor Waren/Müritz haben wir auf einem Parkplatz über die Womo App "park4night" uns für einen Stellplatz auf einer Insel direkt im Plauer See entschieden. Die Insel ist vom Festland über eine kleine Straße erreichbar. Es hat ca 16 Womo Stellpätze ein Sanitärhaüschen mit Duschen, Toiletten alles sehr sauber und der Platz direkt am Plauer See. Pro Übernachtung mit Strom Euro 20,-- , das ist auch ok. Ich hab für 4 Nächte gebucht, und so wollen wir von hier aus die nächsten Tage mit dem Roller die Seen erkunden. Das Wetter ist bewölkt , aber bis jetzt trocken, Temperatur denke ich bei 15 Grad.
Sonntag, 19.09.2021
Heute soll es rund um den Plauer See gehen. Also Roller vom Hänger und gegen 11.00 Uhr nach einem Frühstück mit frischen Brötchen ging es los. Erstes Ziel Malchow, eine Kleinstadt mit Drehbrücke, Klosteranlage und DDR Museum. Wir sind ins DDR Museum ,dort kann man eine Vielzahl von Exponaten aus der DDR Zeit aus dem täglichen Leben begutachten. Es war interessant, hat mich aber auch an viele Geräte aus meiner Kindheit erinnert. Dann sind wir noch zum Kloster wo gerade ein Orgelkonzert stattfand. Allerdings 12 Euro Eintritt p.P. für noch 30 Minuten, das war es uns dann nicht wert. Wir fuhren weiter über Zislow und Stuer nach Plau am See. Auch ein sehr schönes Städtchen, wenn es nicht so frisch wäre könnte man sich an die Adria erinnert fühlen. Dort macht gerade mein früherer Kollege Wolfgang mit seiner Frau Sandra Urlaub. Er hat mir geschrieben 26 Grad und Sonne in Kroatien. Beide Gegenden haben aber ihren Reiz. In Plau haben wir einen Kaffee getrunken und sind durch den Ort geschlendert. Natürlich viel Tourismus, aber sicher nicht vergleichbar mit den Sommerferien. Gegen 17.00 Uhr sind wir am Stellplatz angekommen und da wir durch die Rollerfahrt etwas unterkühlt waren, habe ich die Heizung vorsichtshalber mal angeworfen. War ne gute Idee. Regina kocht gerade Spaghetti Alio Olio und einen italienischen Rotwein habe wir uns heute auch noch gekauft. Regina möchte Pino Grigio, soll auch Recht sein.
Montag, 20.09.2021
Wieder eine sehr ruhige Nacht. Der Stellplatz direkt am Plauer See mit Toiletten, Duschen, Waschmaschine, Strom ist richtig Klasse. Für 20 Euro incl. allem absolut empfehlenswert. Nach dem Frühstück sind wir mit dem Roller zu vermutlich bekanntesten Stadt an der Seenplatte nach Waren gefahren. Ca. 30 km. Es war wieder bewölkt aber trocken. In Waren angekommen sind wir durch die Altstadt gebummelt, haben das Rathaus und den Hafen angeschaut. Bei der Gelegnheit am Hafen ein Fischbrötchen und ein Lübzer Bierchen getrunken. Als wir uns dann langsam Richtung Standplatz Roller aufmachten, fing es an zu regnen. Also in der nächsten Kneipe noch einen Kaffee eingeworfen bis der Regen aufhörte. Dann nichts wie zurück zum Wohnmobil , aber vorher noch eine Flasche Jagatee sowie einen Rot- und Weißwein eingekauft. Als wir am Stellplatz ankamen waren wir schon etwas durchgefroren. 13 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit sind eben für unseren Körper nicht ideal. Wir haben zwei heiße Jagatee getrunken, die Heizung auf 21 Grad gestellt und dann gelesen und Musik gehört. Nach dem Abendessen "Maultaschen in der Brühe" haben wir uns nach "Hart aber fair" ins Bett geschlagen. Wenn man so die Politiksendungen vor der Wahl anschaut und sich vorstellt es könnt eine rot-grün-rote Regierung geben, dann kann es einem Angst und Bange werden. Aber ich habe die Hoffnung dass die Deutschen nicht total durchgeknallt sind und das Szenario irgendwie verhindert werden kann.
Dienstag, 21.09.2021
Heute soll es nach Röbel an der Müritz gehen. Aber vorher machen wir eine Wanderung über die kleine Halbinsel Plauer Werder , wo auch unser Womo so super steht. Gesamt 4,4 km , also gut eine Stunde. Gesamter Anstieg 50 meter bis zum Gipfelkreuz. Gerade noch machbar. War schön, dann mit dem Roller ins ca. 25 km entfernte Röbel. Es ist zwar immer noch stark bewölkt, aber irgendwie sieht es heller aus. Ich habe kleine Nebenstraßen für die Anfahrt ausgesucht, manchmal etwas holperig da der Belag sicher noch aus der DDR Zeit stammt. Röbel ist ein schöner Ort mit vielen bunten Fachwerkhäusern und einem Hafen. An der Seenplatte werden sehr viele Motorboote gechartert, auch führerscheinfrei möglich. Dementsprechend ist es hoch interessant wenn die Skipper ohne Erfahrung in die Häfen einlaufen oder durch die engen Kanäle mit den 10 Meter Booten sich quälen. Die Boote sind rings herum mit Fendern abgesichert. Macht auch Sinn. Wir haben dann am Hafen noch ein Backfischbrötchen mit einem Köstritzer Bier getrunken und dann fing es ganz langsam an zu nieseln. Also zurück zum Roller und auf der Bundesstraße mit Vollspeed , immerhin 80 - 90 km/h zurück zum Womo. Wir sind ungefähr gegen 16 Uhr angekommen, haben noch einen Jagatee getrunken und werden gegen später uns per pedes zu einem 2 km weit entfernten Fischrestaurant aufmachen, um dort schön das Abendessen hoffentlich zu genießen. Morgen gehts dann mit dem Womo weiter Richtung Süden . Mal sehen.
Mittwoch, 22.09.2021
Wir wollen langsam wieder Richtung Heimat aufbrechen und haben den hervorragenden Stellplatz am Plauer See gegen 11.00 Uhr verlassen. Wir wollen in den Spreewald und Lübbenau, das Tor zum Spreewald, soll unser Ziel sein. Wir sind durch Berlin auf der Stadtautobahn gefahren und haben Lübbenau gegen 15 Uhr erreicht. Im Baumarkt habe ich noch eine volle Gasflasche organisiert und dann in der Nähe vom Bahnhof einen Stellplatz gefunden. Normalerweise Euro 8 pro Nacht, der Automat war aber defekt, also umsonst. Stromsäule war ebenfalls defekt, aber unsere Batterien hatten noch ausreichend Saft zur Verfügung. Wir sind dann noch durch die Altstadt gelaufen und haben direkt an der Spree in einem Biergarten zu Abend gegessen. War sehr schön gelegen, aber hunderttausende Schnakenviecher. Die Nacht war einigermaßen, da der Verkehr doch zu hören war.
Donnerstag, 23.09.2021
Aufgewacht und die Sonne scheint. Also los zu eine Paddelfahrt in einem 2er Kanu durch den Spreewald. In Lübbenau gibt es reichlich Kanuvermietungen. Wir wurden sehr gut eingewiesen und bekamen einen Routenvorschlag für 4 bis 5 Stunden, was genau passte. Es war wunderschön. Wir starteten um 10.00 Uhr und waren quasi alleine unterwegs. Natur pur. Wirklich ein Erlebnis. Nach ca einer Stunde waren wir in Lehde und haben im Gasthof Wotschofska etwas getrunken. Hier her kommt man nur mit dem Boot oder zu Fuß. Wir sind dann noch durch die vielen kleinen Flüsse gepadelt, man sollte sich schon an die Karte halten damit man sich nicht verirrt. Ging aber alles gut. Wir wollten nicht noch eine Nacht hier bleiben und sind aufgebrochen nach Dresden. Dort haben wir auf dem Parkplatz des tollen Restaurants Alberthafen übernachtet, dort auch hervorragend gegessen und konnten die Toiletten des Gasthauses benutzen.
Freitag, 24.09.2021
Morgens sind wir 2 km weiter zu einem großen Parkplatz in Dresden. Dort haben wir das Womo abgestellt, den Roller abgeladen und sind dann in die Dresdner Altstadt gefahren. Wir waren vor vielen Jahren schon einmal in Dresden, die Erinnerung daran war aber sehr lückenhaft. Dresden ist schon eine sehr historisch und kulturell interessante Stadt mit monumentalen Bauwerken. Wir haben uns natürlich die Frauenkirche und den daran anschließenden Neumarkt angeschaut. Der protestantische Kirchenbau wurde durch Spendenzahlungen seit den 90ziger Jahren wieder aufgebaut, da Dresden im 2 ten Weltkrieg nahezu zerstört wurde. Vor der Frauenkirche bildete sich eine lange Menschenschlange, weil eine Mitarbeiter am Eingang jeden kontrollierte ob er sein Kontaktdaten z.Bsp. mit der Luca App hinterlassen hat. Ob Geimpft oder Genesen bzw. getestet war egal. Nur die Registrierung war wichtig. Da kann ich mich fürchterlich aufregen über so viel Schwachsinn. Die Frauenkirche hat tausende Kubikmeter umbauten Raum. Riesig groß. Wie soll sich da jemand anstecken, da ja auch Maskenpflicht herrschte, die Luft nicht steht und die Besucher sich in der Regel nur wenige Minuten dort aufhalten. Die Deutschen sind schon sehr naiv und lernen auch nichts dazu. Nach 15 Minuten waren wir dann aber auch drin und nach weiteren 5 Minuten auch schon wieder draußen. Auch haben wir den Fürstenzug angeschaut, dieser ist 101 Meter lang und besteht aus Meissner Porzellanfließen. Die Herrscher des Hauses Wetin werden hier als Reiterzug dargestellt. Auch das Residenzschloss , sowie die monumentale Kathedrale haben wir zumindest von außen angeschaut. Leider werden überall hohe Eintrittsgelder verlangt. In der Semperoper waren wir vor vielen Jahren bei einer Führung, daher sind wir auch nicht hinein. Im Zwinger , dem wohl bedeutendsten Bauwerk des Spätbarocks wird renoviert. Es ist trotzdem sehr sehenswert. Dann sind wir zum "Balkon Europas" der Brühlschen Terrasse gelaufen, von wo man einen schönen Blick über die Elbe hat. Weiter gings zum bekanntesten Denkmal Dresdens , dem goldenen Reiter. Es zeigt August den Starken auf einem aufbäumenden Lipizzanerhengst. Die Statue besteht aus Kupfer und wurde feuervergoldet. Interessant war der Besuch der Pfunds Molkerei, sie gilt als schönster Milchladen der Welt. Handgemalte Majolikafließen verzieren die Wände, man denkt eher an einen Königspalast als an ein Ladengeschäft. Zum Schluss haben wir noch das Blaue Wunder, eine Stahlbrücke und ebenfalls Wahrzeichen von Dresden angeschaut. Hier sind wir allerdings mit dem Roller hingefahren, da sich die Brücke 7 km von der Altstadt entfernt befindet. Als wir mit unserer Stadtbesichtigung gegen 16 Uhr fertig waren haben wir beschlossen morgen mal Chemnitz anzuschauen und sind in Niederwiesa bei Chemnitz auf einem tollen kleinen Campingplatz untergekommen. Es gibt einen Natursee und der Betreiber des Platzes ist echt super freundlich. Neue Sanitäranlagen, alles top gepflegt und absolut ruhig. Was will man mehr.
Samstag, 25.09.2021
Auf in die Altstadt von Chemnitz, es waren nur ein paar Kilometer mit dem Roller und die Sonne hat auch noch gestrahlt. Wir haben uns das Doppelrathaus ( Altes und Neues) angeschaut, sind am Karl Marx Denkmal vorbei gefahren und auch den roten Turm besichtigt. Auf dem Marktplatz war Markttag, aber so richtig viel zu sehen gibt es in Chemnitz eigentlich nicht. Wir sind noch durch ein Kaufhaus geschlendert und dann mit dem Roller auf den Schlossberg gefahren. Hier gibt es einen Park in dem auch eine Eisenbahn fährt. Wir sind an der Schlosskirche vorbei zum angrenzenden Biergarten und haben dort etwas getrunken. Dann sind wir zurück zum Campingplatz und weiter nach Bayreuth gefahren. Hier gibt es auf dem Parkplatz der Therme einen Bereich für Wohnmobile, für Euro 10 kann man dort stehen und die Toiletten und Duschen der Therme benutzen. Gut organisiert, da wir in der Therme auch gleich Infomaterial über Bayreuth bekommen haben. Morgen gehts in die Innenstadt.
Sonntag, 26.09.2021
Von der Therme in die Innenstadt waren es ein paar Minuten, Wir waren gegen 10 Uhr an der Touristinformation und haben uns Karten für das markgräfliche Opernhaus und das Schloss besorgt. Leider war eine Führung durch die Katakomben von Bayreuth nicht möglich. Zuerst sind wir durch das Opernhaus geführt worden, eines der schönsten Barocktheater der Welt und UNESCO Weltkulturerbe. Sehr imposant da es damals kostengünstig erbaut werden musste und nur aus bemalten Holz besteht. Bayreuth ist natürlich eng mit dem genialen Komponisten Richard Wagner verbunden. Dann sind wir durch das neue Schloss am Hofgarten gegangen. Sehr informativ und interessant, da die Führer aufgrund Corona nur in den einzelnen Räumen stehen und keine Gruppe durch die Räume führen dürfen. Die haben sich richtig gefreut den wenigen Besuchern ihr Wissen näher zu bringen. Wir sind dann noch durch den Park geschlendert um dann mit dem Roller hoch zum Bayreuther Festspielhaus zu fahren, welches nur für Richard Wagner erbaut wurde. Leider war hier keine Innenbesichtigung möglich. So vergingen die Stunden und wir haben uns in einen kleinen Biergarten gesetzt um etwas zu Essen und zu trinken. Da die Brauerei Maisel ebenfalls in Bayreuth ihren Stammsitz hat, haben wir dort noch eine Führung im Museum gemacht. Die einzelnen Stationen kann man über eine App aufrufen und bekommt dann die Erläuterungen übers Handy. Genial gemacht. Natürlich mussten wir dann auch noch ein Bierchen trinken und sind dann mit vielen Eindrücken zurück zum Wohnmobil gefahren. Eigentlich wollten wir weiter fahren, haben aber beschlossen noch eine Nacht zu bleiben und am Montag vormittag dann direkt nah Hause zu fahren. Regina muss am Dienstag wieder arbeiten. Bayreuth hat uns sehr gut gefallen.
Montag, 27.09.2021
Nach dem Frühstück ganz gemütlich auf die Autobahn gefahren und gegen Nachmittag entspannt zu Hause wieder angekommen. Es waren sehr schöne Tage und ich könnte locker noch vier Wochen dranhängen. Machen wir wenn Regina mal nicht mehr arbeitet und wir dann noch gesund sind.